Um Arzt für Naturheilverfahren und ganzheitliche Medizin zu werden, benötigt man eine Fortbildung in diesem Bereich. Naturheilverfahren und ganzheitliche Medizin sind in Deutschland keine eigene medizinische Fachrichtung, aber Ärzte können sich trotzdem darauf spezialisieren. Es ist wichtig, dass man die geltenden Gesetze und Vorschriften beachtet, um korrekt zu praktizieren.
Heutzutage gibt es eine wachsende Nachfrage nach alternativen Behandlungsmethoden und einem ganzheitlichen Ansatz zur Medizin. Immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, ihre Gesundheit auf natürlichem Weg zu fördern oder Krankheiten auf eine ganzheitliche Art und Weise zu behandeln. Das hat zu einer steigenden Nachfrage nach Ärzten geführt, die sich auf Naturheilverfahren und ganzheitliche Medizin spezialisiert haben. Vor allem unter niedergelassenen Hausärzten gehört die Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren“ zu den beliebtesten Weiterbildungen. So besaßen im Jahr 2017 etwa 18 Prozent der hausärztlich tätigen Allgemeinmediziner und Internisten im Bundesland Bayern die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren. Damit stehen Naturheilverfahren an der Spitze aller möglichen Weiterbildungen für Ärzte, weit vor der Sportmedizin (10%) und Akupunktur (10%).
Die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren kann bei den jeweiligen zuständigen Ärztekammern erlangt werden. Daher können sich die Voraussetzungen je nach Bundesland voneinander unterscheiden. Bei den meisten Ärztekammern ist eine abgeschlossene Facharztausbildung erforderlich, bei der Ärztekammer Berlin beispielsweise muss allerdings lediglich eine zweijährige klinische Tätigkeit nachgewiesen werden.
Die Weiterbildungszeit umfasst eine 160 Stunden Kurs-Weiterbildung, die in vier Kursstufen unterteilt sind, sowie eine dreimonatige Weiterbildung bei einem Weiterbildungsbefugten für Naturheilverfahren, welche jedoch auch durch 80 Stunden Fallseminare einschließlich Supervision ersetzbar sind.
Folgende Inhalte und Fertigkeiten werden Ärzten während der Weiterbildung in Naturheilverfahren vermittelt:
(Quelle: Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Bayern)
Die Akupunktur ist also nicht Teil der Zusatz-Weiterbildung Naturheilverfahren. Ihre Methoden können stattdessen in einer eigenständigen Weiterbildung erlernt werden.
Ärzte mit einer Weiterbildung in Naturheilverfahren setzen also eine ganze Palette alternativer Therapieverfahren ein, meistens aus dem Bereich der Naturheilkunde. Der Oberbegriff Naturheilkunde wird für viele Heilmethoden verwendet, die alles Natürliche in den Heilungsprozess mit einbeziehen, also Bewegung, Ernährung, Licht, Wasser, Pflanzen, Sauerstoff, Psyche und Entspannung. Die Gemeinsamkeit dieser Verfahren liegt in ihrem ganzheitlichen Therapieansatz. Die Philosophie hinter der ganzheitlichen Medizin beruht auf dem Grundgedanken, dass unser Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden und bei der Entstehung und Heilung von Krankheiten zusammenwirken. Krankheiten werden dabei nicht als isolierte Symptome, sondern als Ausdruck von einem Ungleichgewicht in dieser Einheit betrachtet. Eine ganzheitliche Behandlung zielt daher darauf ab, der persönlichen Ursache von Beschwerden auf den Grund zu gehen und das individuelle Ungleichgewicht zu korrigieren. Um der Ursache, der Wurzel der Erkrankung auf den Grund zu kommen, ist eine umfassende Anamnese – also die systematische Befragung, die den Gesundheitszustand des Patienten zum Thema hat - Voraussetzung. Hierbei wird hohen Wert auf Dinge wie die Ernährungsgewohnheiten, das soziale Umfeld, die privaten und beruflichen Beziehungen und Tätigkeiten als auch die familiären Hintergründe des Patienten gelegt.
Insgesamt geht es einem Arzt bei der ganzheitlichen Therapie also darum, individuelle Heilungsprozesse anzustoßen und zu unterstützen, anstatt sich nur auf isolierte Teile des Körpers zu konzentrieren oder einzelne Symptome zu behandeln. Die Behandlung richtet sich dabei ganz nach den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen des Patienten. Auch die Anregung der Selbstheilungskräfte unseres Körpers steht im Fokus der ganzheitlichen Medizin.
Die Wissenschaft der Epigenetik, die in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat, kann auch zu den ganzheitlichen Ansätzen gezählt werden. Umwelt- und Lebensstilfaktoren können dazu beitragen, wie Gene in unserem Körper aktiviert und deaktiviert werden – dieses Phänomen bezeichnet man als epigenetische Veränderungen. Diese Umwelt, welche unsere Epigenetik beeinflusst, lässt sich vorrangig in fünf Bereiche unterteilen: Unsere Gedanken und Gefühle, unsere Ernährung, unsere körperliche Aktivität, unser soziales Umfeld, unsere Schlafqualität und sogar die Vererbung epigenetischer Veränderungen kann eine Rolle spielen. Eine schlechte Ernährung, Bewegungsmangel oder chronischer Stress können beispielsweise dazu führen, dass bestimmte Gene, die für unsere Gesundheit wichtig sind, deaktiviert werden.
Unsere Epigenetik-Coaches sind Experten, die auf die Bedeutung der Epigenetik in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden spezialisiert sind. Sie unterstützen ihre Klienten dabei, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, der ihre Gene positiv beeinflusst und ihre Selbstheilungskräfte nachhaltig stärkt. Eine Ausbildung zum Epigenetik -Coach richtet sich an Ärzte und andere Gesundheitsdienstleister, Therapeuten oder Coaches, die ihr Wissen im Bereich der Epigenetik erweitern möchten und denen es am Herzen liegt, Patienten ganzheitlicher zu behandeln und sie auf eine Weise zu betreuen, die sowohl ihre körperliche als auch ihre psychische Gesundheit verbessert. Erfahre, wie du als Epigenetik-Coach Menschen ganzheitlich zu nachhaltiger Gesundheit begleiten kannst – bei uns auf www.healversity.com.