Welchen Einfluss hat Fasten und Autophagie auf die Lebenserwartung?

Erstellt am 19.01.2024 aktualisiert am 19.01.2024
M.Sc. Petra Kammerlander-Jensen
Petra Kammerlander-Jensen
Fachkompetenz: Ernährungsberatung

Fasten bringt gesundheitliche Vorteile

Die gezielte Aktivierung der Autophagie durch intermittierendes Fasten oder längere Fastenperioden wird in der Forschung intensiv untersucht, da dies mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen wie Vorbeugen vor diversen Krankheiten und einer Verlängerung des Lebens in Verbindung gebracht wird. Es ist jedoch wichtig, das Fasten sicher und unter Anleitung durchzuführen, da es nicht für jeden Menschen geeignet ist. Menschen, die Fasten in Erwägung ziehen, sollten dies am besten mit einem Arzt oder Ernährungsexperten besprechen.

Meine Meinung

Fasten ist nicht für jeden gleichermaßen geeignet ist. Insbesondere Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen sollten vor einer Fastenkur immer Rücksprache mit einem Arzt halten.

Wichtig zu wissen!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Autophagie und Fasten vielversprechende Ansätze zur Verlangsamung des Alterungsprozesses und zur Förderung der Langlebigkeit darstellen. Sie stellen jedoch nur einen Teil eines breiteren Ansatzes zur gesunden Lebensführung dar. Dieser beinhaltet auch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und andere lebensstilbezogene Faktoren.

M.Sc. Petra Kammerlander-Jensen
Petra Kammerlander-Jensen
nutritionist
Fachkompetenz: Ernährungsberatung

Was passiert beim Fasten?

Fasten hat sich als eine weit verbreitete Methode erwiesen, um die Gesundheit zu fördern und potenziell das Wohlbefinden zu verbessern. Die gesundheitlichen Vorteile von Fastenphasen sind vielfältig und betreffen verschiedene Aspekte des körperlichen und geistigen Wohlbefindens.

Eine der prominentesten Vorteile des Fastens ist der Gewichtsverlust. Durch die begrenzte Nahrungsaufnahme in bestimmten Zeitfenstern kann der Körper dazu gebracht werden, auf gespeicherte Fettreserven zuzugreifen, was zu einem Rückgang des Körpergewichts und einer Reduzierung des Körperfettanteils führen kann. Diese Art der Fettreduktion ist besonders effektiv, da sie den Stoffwechsel anregt und den Körper in einen Zustand der Fettverbrennung versetzt.

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Verbesserung der Stoffwechselgesundheit. Fasten kann dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und die Insulinempfindlichkeit zu erhöhen. Dies ist besonders relevant für die Prävention von Typ-2-Diabetes und die Regulation des Blutzuckers, was wiederum das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann.

Herzgesundheit ist ein Schlüsselaspekt, der durch Fasten positiv beeinflusst werden kann. Studien deuten darauf hin, dass diese Ernährungsmethode den Blutdruck senken, den Cholesterinspiegel verbessern und entzündungshemmende Effekte haben kann, was allesamt Faktoren sind, die das Herz-Kreislauf-Risiko beeinflussen.

Eine bemerkenswerte Wirkung von Fasten ist die Förderung zellulärer Reparaturmechanismen durch Autophagie. In Phasen des Fastens beginnt der Körper, beschädigte Zellbestandteile abzubauen und zu recyceln, was zur Erneuerung von Zellen beiträgt und potenziell den Alterungsprozess verlangsamt.

Die Idee, dass Fasten die Langlebigkeit beeinflussen kann, hat ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Ernährungsmethode die Lebensspanne verlängern könnte, möglicherweise durch die Aktivierung von Mechanismen, die mit der Zellreparatur und dem Schutz vor altersbedingten Krankheiten in Verbindung stehen.

Entzündungshemmende Wirkungen sind ein weiterer positiver Aspekt. Chronische Entzündungen gelten als Mitverursacher verschiedener Krankheiten, und intermittierendes Fasten könnte dazu beitragen, diese Entzündungen zu reduzieren, was wiederum die allgemeine Gesundheit fördert.

Die Auswirkungen von Fasten erstrecken sich auch auf die Gesundheit des Gehirns. Studien legen nahe, dass es die Produktion von Brain-derived Neurotrophic Factor (BDNF) stimulieren kann, einem Protein, das für die Förderung der neuronalen Funktion und den Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen wichtig ist.

Die Regulation von Hormonen wie Insulin, Noradrenalin und Wachstumshormon gehört zu den biochemischen Veränderungen, die durch Fasten ausgelöst werden. Diese Hormonregulation kann positive Auswirkungen auf den Körper haben, von der Verbesserung der Insulinsensitivität bis hin zur Förderung der Fettverbrennung.

Was bedeutet Autophagie?

Beim Fasten werden dem Körper über einen bestimmten Zeitraum keine Nährstoffe, insbesondere Kohlenhydrate und Proteine, zugeführt. Das führt zu einem Mangel an Energie und Baustoffen für Zellstrukturen. Aufgrund dieses Nährstoffmangels wird die Autophagie aktiviert, um die benötigte Energie zu gewinnen und beschädigte Zellkomponenten zu beseitigen.

Autophagie, wörtlich übersetzt "Selbstfressen", ist ein lebenswichtiger zellulärer Prozess, bei dem Zellen schädliche oder nicht mehr benötigte Komponenten abbauen und recyceln. Dieser "Hausputz" auf zellulärer Ebene ist entscheidend, um die Gesundheit der Zellen aufrechtzuerhalten. Autophagie kann beschädigte Proteine und Zellbestandteile beseitigen, Entzündungen reduzieren und letztendlich dazu beitragen, dass Zellen länger funktionieren. Es wird angenommen, dass eine gesteigerte Autophagie die Lebensspanne verlängern kann, indem sie die Zellen effizienter repariert und schützt.

Welche Arten des Fastens gibt es?

Intermittierendes Fasten (IF): Beim intermittierenden Fasten wechseln sich Essens- und Fastenperioden ab. Es gibt verschiedene Ansätze, wie z. B. das 16/8-Fasten, bei dem Sie 16 Stunden fasten und in einem 8-stündigen Zeitfenster essen. Eine andere Variante ist das 5:2-Fasten, bei dem Sie an fünf Tagen normal essen und an zwei Tagen nur sehr wenig Kalorien zu sich nehmen. Studien an Tieren haben gezeigt, dass intermittierendes Fasten die Lebensspanne verlängern kann, indem es den Stoffwechsel reguliert und die Anfälligkeit für altersbedingte Krankheiten verringert.

Wasserfasten: Beim Wasserfasten verzehren Sie über einen bestimmten Zeitraum nur Wasser. Es ist eine der extremsten Fastenmethoden und sollte unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Saftfasten: Beim Saftfasten trinken Sie frisch gepresste Säfte aus Obst und Gemüse und verzichten auf feste Nahrung. Diese Methode versorgt den Körper mit Nährstoffen, während er gleichzeitig entgiftet wird.

Religiöses Fasten: Viele Religionen praktizieren das Fasten aus spirituellen Gründen. Ein bekanntes Beispiel ist das muslimische Fasten im Ramadan, bei dem Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Nahrung und Trinken verzichten.

Darmreinigungsfasten: Dieses Fasten beinhaltet die Einnahme von Abführmitteln oder natürlichen Präparaten, um den Darm zu reinigen und Giftstoffe zu entfernen.

Therapeutisches Fasten: Unter therapeutischem Fasten versteht man das Fasten unter ärztlicher Aufsicht, um bestimmte gesundheitliche Probleme zu behandeln. Es kann bei der Kontrolle von Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck und anderen Erkrankungen helfen.

Alternate-Day-Fasting: Hierbei handelt es sich um einen Ansatz, bei dem Sie an einem Tag normal essen und am nächsten Tag fasten. Dies kann in unterschiedlichen Variationen durchgeführt werden.

Extended Fasten: Hierbei handelt es sich um längere Fastenperioden, die mehrere Tage oder sogar Wochen dauern können. Diese Methode sollte nur unter strenger ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Lösen alle Fastenarten Autophagie aus?

Nicht alle Fastenarten lösen die Autophagie gleichermaßen aus. Das Ausmaß der Autophagieaktivierung hängt von der Fastenmethode, der Dauer des Fastens und anderen individuellen Faktoren ab. Während das intermittierende Fasten und längere Fastenperioden die Autophagie begünstigen können, kann eine kürzere Fastenzeit oder das Saftfasten weniger effektiv sein.

Wie kann man Autophagie noch unterstützen?

Neben dem Fasten gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten die Autophagie zu unterstützen.

Körperliche Aktivität kann die Autophagie fördern. Intensive Übungen und regelmäßiges Training können den Prozess ankurbeln.

Auch eine kohlenhydratarme oder ketogene Ernährung, bei der der Körper Fette als Hauptenergiequelle verwendet, kann die Autophagie begünstigen.

Außerdem können einige Lebensmittel und Verbindungen die Autophagie fördern. Dazu gehören grüner Tee, Kurkuma und Resveratrol, eine Verbindung, die in roten Trauben und Wein vorkommt.

Ein ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf ist wichtig für die Regulierung von Stoffwechselprozessen im Körper, einschließlich der Autophagie.

Zu guter Letzt spielt auch Spermidin eine wichtige Rolle bei der Förderung der Autophagie. Spermidin kommt in Lebensmitteln wie Weizenkeimen, Sojabohnen, Pilzen und Reis vor, und es wird auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln angeboten.

Fakten zu Longevity

Gewichtsverlust und Fettreduktion: Durch die begrenzte Nahrungsaufnahme während der Fastenphasen verbrennt der Körper gespeichertes Fett für Energie, was zu Gewichtsverlust und einer Reduzierung des Körperfettanteils führen kann.

Verbesserte Stoffwechselgesundheit: Fasten kann den Blutzuckerspiegel regulieren und die Insulinempfindlichkeit verbessern, was zu einer besseren Kontrolle des Blutzuckers führt.

Herzgesundheit: Es gibt Hinweise darauf, dass Fasten das Risiko von Herzkrankheiten verringern kann, indem es den Blutdruck senkt, den Cholesterinspiegel verbessert und entzündungshemmende Effekte hat.

Zelluläre Reparatur und Autophagie: Während des Fastens kann der Körper Autophagie aktivieren, einen Prozess, bei dem Zellen beschädigte Bestandteile abbauen und recyceln, was zur Zellerneuerung beiträgt.

Langlebigkeit und Anti-Aging: Einige Studien deuten darauf hin, dass Fasten den Alterungsprozess verlangsamen und die Lebensdauer verlängern könnte, möglicherweise durch die Förderung von Zellreparaturmechanismen.

Entzündungshemmende Wirkung: Fasten kann entzündungshemmende Effekte haben, was besonders wichtig ist, da chronische Entzündungen mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht werden.

Gesundheit des Gehirns: Es gibt Hinweise darauf, dass Fasten die Produktion von Brain-derived Neurotrophic Factor (BDNF) stimulieren kann, einem Protein, das mit kognitiver Funktion und dem Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung steht.

Verbesserte Hormonregulation: Fasten kann zu Veränderungen in Hormonen wie Insulin, Noradrenalin und Wachstumshormon führen, die verschiedene positive Auswirkungen auf den Körper haben.

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