Beispiele für personalisierte Medizin
Die personalisierte Medizin soll beispielsweise künftig eine größere Rolle bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes spielen als bisher. Denn der Typ-2-Diabetes zeigt kein einheitliches Krankheitsbild, gemeinsam ist den Patienten lediglich der erhöhte Blutzuckerwert. Die einzelnen Krankheitsparameter jedoch, wie beispielsweise die Schwere der Insulinresistenz oder das Ausmaß des Übergewichts, variieren. Auch die Störungen und Komplikationen, die auftreten können, sind verschieden. Dennoch erhalten im Allgemeinen alle Patienten dieselbe Therapie. Eine im Rahmen der personalisierten Medizin möglichst maßgeschneiderte Behandlung, die auf den spezifischen Bedürfnissen des Patienten basiert, kann dazu beitragen, ihrem individuellen Risiko für Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes besser entgegenzukommen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.
Ein weiteres Beispiel für personalisierte Medizin ist die Anwendung der Genomsequenzierung bei Krebspatienten. Die Genomsequenzierung ist eine spezielle Labormethode, mit der das gesamte Erbgut eines bestimmten Organismus oder Zelltyps bestimmt werden kann. Diese Methode kann dazu verwendet werden, Veränderungen in Bereichen des Genoms zu finden. Diese Veränderungen können nicht nur helfen, zu verstehen, wie Krankheiten wie beispielsweise Krebs entstehen. Dieses Verfahren erlaubt auch immer genauere und schnellere Diagnosen, die präzisere Vorhersage von Wirksamkeit und Nebenwirkungen vieler Therapien und in einigen Fällen sogar eine gezieltere Krankheitsprävention. Die Analyse des einzelnen menschlichen Genoms spielt für medizinische Versorgungskonzepte im Sinne einer „Personalisierten Medizin“ eine immer bedeutendere Rolle. Aktuell ist die klinische Anwendung der Genomsequenzierung jedoch auf seltene erbliche Erkrankungen und Krebs beschränkt. Prinzipiell scheint die Genommedizin jedoch für eine Vielzahl von Erkrankungen denkbar.
Durch die personalisierte Medizin bekommen wir Menschen also immer genauere Einblicke in unsere individuellen Bedürfnisse. Das heißt wiederum auch, dass wir uns immer gezielter um unsere eigene Gesundheit kümmern können. Nährstoffmängel beispielsweise können durch unterschiedlichste Faktoren verursacht werden – so können unser Lebensstil, Alter oder Beruf mögliche Ursachen sein. Mithilfe von Blutproben oder auch individuellen Fragebögen können wir jedoch Informationen über unseren persönlichen Nährstoffhaushalt gewinnen und an personalisierten Lösungen arbeiten. Jeder Mensch hat seine eigene biochemische Individualität und individuelle Besonderheiten. Dazu gehören auch Lebensstilfaktoren wie Ernährung und sportliche Aktivität oder auch Umweltbelastungen. Die personalisierte Medizin berücksichtigt unser individuelles Gesundheitsrisikoprofil ermöglicht so eine auf uns persönlich zugeschnittene Behandlung.