Mentale Gesundheit – Was das ist, wie man sie stärken und wie man sie erhalten kann.
Als Synonym für die „mentale Gesundheit“ gilt häufig auch der Begriff „Psychische Gesundheit“. Beide Begriffe beziehen sich auf das Wohlbefinden unseres Geistes und unseres emotionalen Zustandes. Eine gute psychische Gesundheit bedeutet jedoch nicht, dass wir frei von Problemen sind, sondern beschreibt stattdessen, dass wir in der Lage sind, Herausforderungen zu bewältigen und mit Stressoren und schwierigen Lebensumständen gut umzugehen. Wir blicken insgesamt positiver auf das Leben, sind emotional stabiler und produktiver. Eine gestörte mentale Gesundheit wiederum kann sich in Symptomen wie Angst, Depressionen, und manischen Stimmungsschwankungen äußern und im Extremfall in ernsthaften psychischen Störungen resultieren. Trotzdem wird das Thema mentale Gesundheit immer noch oft vernachlässigt oder gar tabuisiert.
Gerade in dem heutigen digitalen und globalen Zeitalter, in welchen wir leben, wird unsere mentale Stärke enorm herausgefordert. Es erzeugt das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen und unser Fokus auf unser eigenes Ich wird uns entrissen. Wir stehen immer mehr unter Stress – ob wir das nun bewusst wahrnehmen oder nicht. Gerade jetzt ist es also wichtiger denn je, in uns hineinzuhören und sich bewusst um uns und unsere psychische Gesundheit zu kümmern. Um unsere mentale Gesundheit zu stärken und zu erhalten, gibt es viele effektive Strategien und Techniken. Hier sind einige davon:
1.) Regelmäßige Bewegung: In unserem Gehirn wirkt Sport wie eine schwache Droge: Bewegen wir uns, schüttet unser Gehirn verschiedene Botenstoffe aus, die stimmungsaufhellend wirken und Glücksgefühle erzeugen, Stress wird abgebaut und Angst wird gedämpft. So wird durch Bewegung unter anderem das Glückshormon Serotonin vermehrt ausgeschüttet, gleichzeitig wiederum das Stresshormon Cortisol abgebaut. Auch negative Gedanken werden vertrieben, da durch Bewegung unsere Gehirnaktivität (im präfrontalen Kortex) gesenkt wird.
2.) Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung, die reich an Vitaminen und Nährstoffen ist, ist nicht nur für unsere körperliche Gesundheit von Bedeutung – die richtige Ernährung kann auch unsere mentale Gesundheit stärken. Denn wie all unsere anderen Organe in unserem Körper auch, braucht unser Gehirn genügend Nährstoffe, um gut zu funktionieren und uns so optimal unterstützen zu können.
3.) Schlaf: Ein guter Schlaf ist für unsere mentale Gesundheit von entscheidender Bedeutung: Er ist Grundvoraussetzung für anspruchsvolle kognitive Leistungen und eine emotionale Ausgeglichenheit – so kann zu wenig Schlaf dazu führen, dass wir uns müde, gestresst und überfordert fühlen. Aber nicht nur eine ausreichende Schlafdauer ist relevant, auch die Qualität unseres Schlafes ist nicht zu unterschätzen.
4.) Soziales Umfeld: Wie wichtig soziale Kontakte und soziale Unterstützung für unsere mentale Gesundheit ist, wurde schon mehrfach erwiesen. Umso wichtiger ist es also, sich aktiv Zeit zu nehmen und Pläne mit Freunden und Familie zu machen und unsere sozialen Kontakte zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Wir können - durch beispielsweise eine neue Mitgliedschaft in einem Verein oder Kurs - die Gesamtheit unserer sozialen Beziehungen, unser sogenanntes „soziales Kapital“, auch immer weiter ausbauen.
5.) Digital Detox: Die ständige Zeit vor Bildschirmen jeglicher Art, der Konsum von Social Media und das Gefühl ständig erreichbar sein zu müssen, erzeugt Stress. Und dieser wirkt sich negativ auf unsere mentale Gesundheit aus. Ein guter Tipp für den Anfang ist beispielsweise Zeiten einzuführen, in denen wir alle Geräte ausschalten und nicht erreichbar sind und uns stattdessen ein- oder zweimal am Tag bewusst Zeit nehmen, in unser E-Mail-Postfach oder Social-Media Accounts zu schauen.
6.) Entspannungsübungen: Auch körperliche Erholung ist wichtig für eine gefestigte Psyche. Techniken wie die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Meditation und Atemübungen können uns dabei helfen, Stress abzubauen und uns innere Ruhe zu verschaffen.