Welche Verhaltensweisen machen Digital Change Teams erfolgreich?

Erstellt am 19.01.2024 aktualisiert am 19.01.2024
Agnes Frattinger
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Fachkompetenz: Betriebswirtschaftslehre

Welches Verhalten charakterisiert erfolgreiche Digital Change Teams?

Die Zusammensetzung von ‚high performing teams‘ oder 'erfolgreiche Teams' ist generell vielfach erforscht und mit vielfältigen Ansätzen belegt. Ein besonderes Interesse gilt darüberhinaus in den letzten Jahren der Zusammensetzung von Change Teams, welche digitale Projekte steuern und begleiten. Dabei kristallisieren sich zusätzlich sogenannte  ‚cricital behaviors‘ oder ‚kritische Verhaltensweisen‘ von digitalen Projekt-Teams heraus, die es Ihnen ermöglichen, besonders erfolgreich digitale Veränderungen & Transformationen voranzutreiben. Als die wichtigsten 9 ‚core critical behaviours‘ oder ‚kritische Verhaltensweisen‘ gelten:   

1. Customer-centricity, 2. Innovation & Risk Taking, 3. Agility & Energy, 4. A Results-orientated ‘Can-do’ Attitude, 5. Collaboration and Synergy, 6.  Visionary and Transformational Digital Leadership, 7.  Digital Visioning & Knowledge, 8. Capacity Building for New Future Skills, 9. Diversity & Inclusion

Meine Meinung

Über publizierte Werte, Normen ('Core Values') und gewünschtes Verhalten ('core behaviours') verfügen die meisten Unternehmen. Für ihre digitalen Change Teams braucht es darüber hinaus ein Set an 5-7 definierten 'digital change core behaviours'. Diese fokussieren & zentrieren das Verhalten auf Essentials, um die digitale Transformation erfolgreich zum Ziel zu bringen.

Tipps

Funktionale Diversity & Inklusion - Obstsalat

'Diversity & Inklusion' wird als Konzept vielfach reduziert auf Unterschiede in Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, Sprache. Funktionale Diversity & Inklusion richtet sich jedoch an das absichtliche gezielte Integrieren von Teammitgliedern mit unterschiedlichen Ausbildungs-Wegen, Fachrichtungen, Denkweisen, Problemlösungsansätzen, Erfahrungen mit Führungskräften ('meine erste Chefin'), Karrierestufen & Erfahrungslevel und Persönlichkeits-Typen (z.B. die 'analytischen blauen'). Die erfolgreichsten Change Teams gerade in digitalen Transformationen bestehen sehr oft aus diversen funktionalen Teams. Um im Bild eines 'Obstsalat' zu bleiben: erst die vielfältige bunte Mischung an (exotischen) Obstarten, mit einer Prise Chili oben drauf, erzeugt ein außergewöhnlich schmackhaftes Erlebnis.

Alle 2 Monate - speziellen Fokus auf 2 Behaviours

Für digitale Change Teams braucht es ein Set an 5-7 definierten 'digital change core behaviours'. Diese fokussieren & zentrieren das Verhalten auf Essentials, um die digitale Transformation erfolgreich zum Ziel zu bringen. Jedes Change Team sollte sich im 2 Monats-Rhythmus zudem 2 davon als besonderen Fokus setzen. Die Auswahl richtet sich nach der momentanen Change-Phase des Projektes (z.b. High-Level Design, Prototyping, Implementierung). Mindestens 1 Teammitglied wird mit der monatlichen Aufgabe betraut, 1 core behaviour bei den anderen weiter im Bewußtsein & Verhalten zu verankern. Die Art und Methodik bleibt ihm selbst überlassen, der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.  

Wichtig zu wissen!

Die erfolgreichsten 9 Verhaltensweisen von digital change teams: 

1. Customer-centricity, 2. Innovation & Risk Taking, 3. Agility & Energy, 4. A Results-orientated ‘Can-do’ Attitude, 5. Collaboration and Synergy, 6.  Visionary and Transformational Digital Leadership, 7.  Digital Visioning & Knowledge, 8. Capacity Building for New Future Skills, 9. Diversity & Inclusion

Was sind kritische Verhaltensweisen für digitale Change Teams?

  1. Kundenzentrierung - Eine Fokussierung zur Schaffung eines positiven Kundenerlebnisses am Verkaufpunkt (point of sale) und nach dem Verkauf oder Service. Es geht nicht nur darum, benutzerfreundlich zu sein, sondern ein maßgeschneidertes und individuelles Erlebnis für den Kunden zu schaffen und einen Mehrwert für das Unternehmen zu bieten - ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu Wettbewerbern, die Ihr Kundenerlebnis nicht auf 'moments that matter' ausrichten und bewusst gesteuerte Erlebnisse inszenieren.
  2. Innovation und Risikobereitschaft - Ein Ansatz, bei der eine neue Idee, Methode oder Möglichkeit gefunden wird, um mit weniger Arbeit bessere Ergebnisse zu erzielen, und die in der Lage ist, bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen ein höheres Risiko einzugehen, um einen höheren Nutzen zu erzielen. Der Differentiator im Wettbewerb besteht darin, kalkuliert größere Risiken einzugehen, die sich nach derzeitiger Einschätzung auszuzahlen scheinen.
  3. Agilität und Energie - Bereitschaft und Fähigkeit zu schnellem Denken, Einfallsreichtum, Bewegung, Experimentierfreudigkeit und Anpassungsfähigkeit in einer leidenschaftlichen und dynamischen Art und Weise. Testen Sie etwas, um zu sehen, ob es funktioniert, und treffen Sie dann schnell Entscheidungen auf der Grundlage der verfügbaren Informationen. Hindernisse, Scheitern und Fall-Backs werden nüchtern als Ergebnisse eingestuft, um im nächsten Sprint überwunden zu werden. 
  4. Eine ergebnisorientierte "Can-do"-Einstellung - ein "Start-up-Denken", ein zielstrebiger Fokus auf Lieferung, Ausführung und Erledigung von Dingen, um klare und realistische Ziele zu erreichen und maximale Wirkung zu erzielen.
  5. Zusammenarbeit und Synergie - Digital-native Unternehmen arbeiten von Natur aus mit anderen zusammen und nutzen die Erkenntnisse eines Netzwerks intener und externer Partner & Affiliates, damit sie nicht alles selbst entwickeln müssen.
  6. Visionäre und transformatorische digitale Führung - Eine neugierige, furchtlose Denkweise ist das Lebenselixier digitaler Führungskräfte, welche die digitale Welt und das digitale Denken in ihr tägliches Management integrieren.
  7. Digitale Visionen und Wissen - Digitale Change Führungskräfte & Teammitglieder müssen die (verhaltensmäßigen, wirtschaftlichen und sozialen) Veränderungen verstehen, die durch neue Technologien hervorgerufen werden. Diese grundlegenden Veränderungen gilt es in geschäftliche Auswirkungen auf Branchen-, Unternehmens- und individueller Ebene umzudenken, und strategische digitale Zielsetzungen und Programme darauf aufzubauen.
  8. Kapazitätsaufbau für neue künftige digitale Kompetenzen & Skills - Wer mit Talenten gewinnen will, muss die Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern neu denken. Im digitalen Zeitalter müssen alle Mitarbeiter über digitale Kompetenzen verfügen und diese entwickeln. Je besser die digitale Kompetenz einer Belegschaft ist, desto größer ist ihr Potenzial, zur Wertschöpfung beizutragen. Geben Sie die ‚Nicht-Digital Natives‘ nicht auf. Bilden Sie Ihre digitalen Fähigkeiten sorgfältig aus.
  9. Vielfalt und Integration – Das geplante Kombinieren von  Menschen mit unterschiedlichem Perspektiven, Ausbildung, Hintergrund, Lebenslauf, Erfahrungen, Management-Stilen, Vorlieben und Überzeugungen, um vielfältigere bessere Ergebnisse für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen zu erzielen.