Die Pestizidhersteller empfehlen eine prĂ€ventive Anwendung, um ertragreiche Ernten zu garantieren. Pestizide sind notwendig, sagen sie. Was unsere Böden aber robust und widerstandsfĂ€hig macht und hĂ€lt, ist die BiodiversitĂ€t, also die Vielfalt des Lebens. Diese entsteht durch Symbiosen von Pflanzen und Pilzen, welche im Wurzelraum siedeln oder durch BeikrĂ€uter, die verrotten und zu nĂ€hrstoffreichem Hummus werden. In DĂŒrrejahren sorgt dies in der Bio-Landwirtschaft nachweislich fĂŒr eine 31% ertragreichere Ernte. Werden Erntepflanzen aber durch den Einsatz von Pestiziden bevorzugt, schadet dies im Umkehrschluss der BiodiversitĂ€t und somit der langfristigen Sicherstellung der Ernte selbst.
Pestizideinsatz verringert die Fruchtbarkeit unserer Böden nachweislich. Biologisch erzeugte Lebensmittel wiederum garantieren eine Landwirtschaft, in der die BiodiversitÀt hohe PrioritÀt hat, die Bodenfruchtbarkeit fördert und das Zusammenleben von Menschen und Natur vereint.
NatĂŒrlich mĂŒssen Landwirt*innen die von ihnen angebauten Pflanzen vor Verlusten schĂŒtzen, damit unsere Versorgung mit Lebensmitteln und auch das Einkommen der Landwirt*innen gesichert ist. Leider ist das regelmĂ€Ăige, prĂ€ventive Spritzen mit âPflanzenschutzmittelnâ zur NormalitĂ€t geworden â ein Einsatz der Pestizide auf Grundlage eines konkreten Anlasses kommt kaum noch vor. Ăcker mit Monokulturen und dem regelmĂ€Ăigen Einsatz von Pestiziden werden auf Höchstleistung getrimmt und mit giftiger Chemie âunterstĂŒtztâ, weil Pestizide angeblich notwendig sind. Dies vernichtet aber wichtige Bakterien, Pilze und Insekten, die fĂŒr unser Ăkosystem unabdingbar sind, denn sie sorgen fĂŒr einen gesunden Naturhaushalt der Böden und bieten Nahrung fĂŒr unsere Tierwelt. So verschwindet diese auch aus unseren Feldern und Wiesen mehr und mehr. Sind Pestizide notwendig, wenn wir all das wissen?
Nur die Vielfalt des Lebens, also die BiodiversitĂ€t, hĂ€lt unseren Boden robust und widerstandsfĂ€hig, was am Ende langfristig zu sichereren und ertragreichen Ernten fĂŒhrt. BeikrĂ€uter, die beim Verrotten zu nĂ€hrstoffreichem Humus werden, sowie Symbiosen zwischen den Pflanzen und Pilzen, die im Wurzelraum siedeln, tragen zu dieser BiodiversitĂ€t bei. Der âSchutzâ und die Bevorzugung der Erntepflanze schadet somit der Ernte selbst. Sind Pestizide notwendig, ist also die falsche Frage. Es mĂŒsste heiĂen: Was ist fĂŒr gesunde und sichere Ernten notwendig?
Es ist die Kunst der Landwirtschaft, sich den jeweiligen Umweltbedingungen anzupassen und es ist unsere Aufgabe die Bereiche Ăkologie, Biologie und Agrarwissenschaften als Gesamtheit zu betrachten. MonetĂ€r getrieben entwickelte sich in den letzten Jahren eine Landwirtschaft, die den massiven Einsatz von Maschinen und moderner Chemie erlaubte und dadurch zu einer globalen Ausbeutung natĂŒrlicher LebensrĂ€ume fĂŒhrte. Als Konsequenz fĂŒhrte diese Entwicklung zu einem der gröĂten Probleme der Menschheit und zur Frage, ob Pestizide wirklich notwendig sind.
Eine Investition in folgende Bereiche ist unabdingbar: Wir mĂŒssen den Boden nachhaltig ernĂ€hren, eine StĂ€rkung der Pflanzengemeinschaften auf natĂŒrliche Weise vorantreiben und ökologische Regelkreise weiter erforschen.
Nur so ist der Ausstieg aus dem Einsatz von Ackergiften bis 2035 machbar.
Dass dies der einzige effektive Weg ist, die Ernte langfristig zu sichern, sehen wir tagtĂ€glich an der Bio-Landwirtschaft und den Kleinbauern auf der ganzen Welt, die hier mit gutem Beispiel vorangehen. Das Rodale Institute vergleicht seit 30 Jahren die ErtrĂ€ge von konventionellen und Biobetrieben und zeigt, dass gerade in DĂŒrrejahren der biologische Landbau 31% mehr ErtrĂ€ge erwirtschaftet. Dabei verbraucht dieser 45% weniger Energie und stöĂt dabei 40% weniger Treibhausgase aus.
Der Konsum von biologisch produzierten Lebensmitteln fördert die ökologische Landwirtschaft und die damit verbundenen Vorteile fĂŒr Mensch und Natur. Durch die Einstellung der Konsument*innen und die AufklĂ€rung der Gesellschaft, erzeugen wir den notwendigen Druck, um in Zukunft auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten.