2019 wurden in Berlin 18 unterschiedliche Pestizidwirkstoffe gefunden und das unabhängig vom Sammelmedium. Ein kleiner Teil der in der Luft gemessenen Pestizide wurde vielleicht in Berliner Gärten eingesetzt, aber viele der anderen Ackergifte wurden wahrscheinlich über die Luft und über Staubpartikel aus Brandenburg und dem Berliner Umland in die Stadt geweht. Deshalb muss jetzt ein Umdenken in der Politik stattfinden und aktiv gegen die Pestizide in der Luft vorgegangen werden.
Pestizide werden über die Luft und über Staubpartikel aus Brandenburg und dem Berliner Umland in die Großstadt Berlin geweht. Deshalb muss jetzt die Politik aktiv gegen die Pestizide in der Luft vorgehen.
Die im September 2020 neu veröffentlichte Studie “Pestizide in der Luft“ des Forschungsinstituts TIEM zeigt deutlich, dass sich in ganz Deutschland Pestizide in der Luft befinden. Hier wurde erstmals deutschlandweit die Luft auf Pestizidrückstände untersucht. Es wurden 163 Messstationen aufgebaut. So wurden u. a. in Berlin verschiedenste Pestizide in der Luft festgestellt: Mitten in der Großstadt wurden 18 unterschiedliche Pestizidwirkstoffe gefunden und das unabhängig vom Sammelmedium. Ein kleiner Teil der in der Luft gemessenen Pestizide wurde vielleicht in Berliner Gärten eingesetzt, aber viele der anderen Ackergifte wurden sicherlich über die Luft und über Staubpartikel aus Brandenburg und dem Berliner Umland in die Stadt geweht.
Rund um Berlin in Brandenburg wird viel Landwirtschaft betrieben. Dabei werden die Felder meist konventionell statt ökologisch bewirtschaftet. Das heißt, dass hier eine große Menge chemisch-synthetischer Pestizide auf die Ackerflächen ausgebracht wird. Zudem kommt hinzu, dass Berlin und Brandenburg äußerst flach sind: Starke Winde können die Pestizide leicht weit verwehen, was eine mögliche Erklärung für die gemessenen Werte in Berlin sein könnte.
In Berlin wurden u. a. die Pestizidwirkstoffe Glyphosat, Chlorflurenol, Metolachlor, Pendimethalin, Prosulfocarb und Terbutryn festgestellt.
Allerdings muss hier darauf hingewiesen werden, dass natürlich keine generelle Aussage darüber getroffen werden kann, wie viele Pestizidrückstände in der Berliner Luft sind. Die neueste Pestizid-Studie liefert hier lediglich einen Anhaltspunkt.
Fragen Sie diejenigen, die es wissen müssten: Die Agrarminister*innen und Umweltminister*innen der Bundesländer. Es ist die Pflicht der Ministerien, Fragen aus der Bevölkerung zu beantworten. Schicken Sie Ihre Fragen direkt an die Ministerien und fordern Sie ein, dass sie sich jetzt mit diesen Themen auseinandersetzen und etwas gegen Pestizide in der Luft tun. Nutzen Sie dafür am besten das Tool „Fragengenerator“. So können Sie ganz einfach Ihre Frage oder eine unserer Fragen direkt an das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium Ihres Bundeslandes schicken. Sie finden das Tool auf www.ackergifte-nein-danke.de.
Dennoch ist eine Belastung der Luft mit Pestiziden für die Bio-Landwirte, für uns Menschen als auch für unsere Umwelt nicht duldbar: Wir brauchen jetzt eine Pestizid-Wende! Auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse fordert das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft: