
Johanna Bär
Geschäftsführerin
Expertin für Ökologischen Landbau und insbesondere Pestizide in der Luft
Wer ist das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft?
Johanna Bär ist Geschäftsführerin von dem Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft e.V.

Kurzantwort
Wofür wurde das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft gegründet?

Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft ist ein Zusammenschluss aus Bio-Unternehmen und Zivilgesellschaft, die gemeinsam Forschung initiieren. Forschung, die sonst nicht gemacht wird und die für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen elementar ist.
Langantwort
Die Vision des Bündnisses
Zum Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft haben sich Unternehmen zusammengeschlossen, die den Erhalt vitaler und in jeder Hinsicht nährender Lebensmittel in ihrer DNA tragen: Unternehmen, die – zum Teil seit den Anfängen der Umweltbewegung – Produkte herstellen und anbieten, die »100 % Bio« sind.
Doch hundert Prozent »Bio« ist in Gefahr: Zahlreiche Ackergifte aus der sogenannten konventionellen Landwirtschaft verbreiten sich flächendeckend! Ein rückstandsfreier Bio-Anbau wird immer schwieriger. Bio-Bäuerinnen und -Bauern haften für Kontaminationen, die andere zu verantworten haben.
Die Bodenfruchtbarkeit geht durch den Einsatz von Ackerchemie verloren. Die Artenvielfalt schwindet. Trinkwasser muss von Schadstoffen aus der Landwirtschaft gereinigt werden. Selbst die Luft zum Atmen ist mit Wirkstoffen aus Ackergiften belastet.
Wir brauchen eine grundlegende Veränderung, um den Erhalt der Bodengesundheit, einer intakten Tier- und Pflanzenwelt, sauberer Atemluft und die Versorgung der Menschen mit giftfreier Nahrung zu sichern.
Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft setzt sich für eine solche Landwende ein. Die Akteurinnen und Akteure wollen die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen schützen, erhalten und – wo sie bereits beschädigt sind – wieder aufbauen.
Die Ziele des Bündnisses
- Unterstützung von Forschungsvorhaben über die flächendeckende Verbreitung von Ackergiften, die Menschen, Tiere und Pflanzen belasten;
- Erarbeitung einer Roadmap zur Verwirklichung einer enkeltauglichen Landwirtschaft unter Würdigung aller an der Lebensmittelversorgung beteiligten Industrien;
- Schaffung von Dialog-Plattformen, um die landwirtschaftlich relevanten Akteure zum Mit- und Umdenken auf Basis der Roadmap einzuladen;
- Schutz der Lebensgrundlage kommender Generationen und – wo sie bereits beschädigt ist – Wiederaufbau dieser;
- Information der KonsumentInnen über ihre Möglichkeiten, zur politischen Durchsetzung einer enkeltauglichen Landwirtschaft wirksam beizutragen.
Nicht vergessen
- Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft setzt sich für 100% Bio ein.
- Zentrale Themen sind Bodengesundheit und Bodenfruchtbarkeit, die auch zukünftigen Generationen zur Verfügung stehen soll.
- Das Bündnis setzt sich für pestizidfreie Landbaumethoden ein und ist daher auch entscheidend an der neuen Studie zu Pestiziden in der Luft beteiligt.
DAS FAZIT
Meinung von Expertin
Johanna Bär


Im Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft kommen Menschen zusammen, die das gleiche Anliegen teilen: Eine gesunde Land- und Lebensmittelwirtschaft, die die Grundlagen für unsere Kindeskinder erhält. Dabei arbeiten ansonsten konkurrierende Unternehmen eng zusammen, besinnen sich auf die Werte, weshalb viele dieser Pionierunternehmen vor vielen Jahren gestartet sind und es bietet die Plattform für das gemeinsame agieren von Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die sich an den gleichen Zielen orientieren. Die zivilgesellschaftlichen Stimmen belegen, dass es um ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen geht und die wirtschaftliche Stimme zeigt, dass hinter diesem Anliegen neben vielen Kundinnen und Kunden auch ein wirtschaftlich relevante Branche mit vielen Arbeitsplätzen steht. Diese Kombination füllt eine Lücke, ist unkompliziert und agil und das gemeinsame kreative Schaffen macht zudem viel Freude."