Was macht der Google Algorithmus bei einer Suchanfrage?
1. Wordanalyse
Der Google Algorithmus versucht zu verstehen, was die Suchanfrage im Kern meint. Jede Wortkombination muss interpretiert werden. Der Suchende kann sich vertippen. Er kann ein anderes Wort verwenden, ein Synonym. Er kann das Interesse haben, etwas Aktuelles zu finden oder grundsätzliche Informationen zu haben. Er kann nach Öffnungszeiten suchen oder will etwas in der Umgebung finden. Es geht um das semantische Verständnis und die Interpretation der Frage, selbst wenn sie mit einem unvollständigen Satz erfolgt oder sogar nur wenige Worten eingegeben werden.
2. Abgleich des Suchbegriffs mit dem Google-Index
Die Suchanfrage wird mit den indexierten Seiten verglichen. Google überprüft auf den Listen der indexierten Websites, ob es Seiten gibt, die die gleichen Keywords haben. Dabei wird überprüft, ob die Inhalte, also die Überschriften, die Texte und Bilder oder Videos mit dem Keyword übereinstimmen. Der Google Algorithmus hat aber gelernt, dass es nicht um eine bloße Anhäufung von Worten geht (Word Frequency). Heute kann der Google Algorithmus den Sinn eines Inhaltes hervorragend interpretierbar. Dies heißt nicht, dass der Algorithmus den Text inhaltlich versteht. Er vergibt Zahlenwerte an gewisse Kriterien einer Seite und vergleicht diese Zahlenwerte miteinander. Wie diese Zahlenwerte zusammenkommen, wird geheim gehalten. Google nennt das “aggregierte und anonymisierte Interaktionsdaten”. Ziel dieser Analyse ist es herauszubekommen, ob die Seite für die Beantwortung der Frage relevant ist. In diesem Schritt wird nach quantifizierbaren Kriterien gesucht, die noch keine individualisierten Merkmale des Suchenden beinhalten. Nach diesem Arbeitsschritt hat der Google Algorithmus viele Tausend oder sogar Millionen von Seiten herausgefiltert, die die Frage theoretisch beantworten.
3. Herausfiltern der nützlichen Seiten
Nun erfolgt der wichtigste Arbeitsschritt. Der Google Algorithmus sucht nun im nächsten Schritt unter den vielen tausenden von potenziellen Seiten, die Seiten heraus, die für den Nutzer den größten Nutzen versprechen und erstellt daraus eine weitere Liste. Dieser Arbeitsschritt erfolgt aufgrund von vielen Bewertungen, die Google geheim hält. Bekannt ist, dass es mindestens 200 verschiedene Parameter gibt. Allerdings redet Google seit 2020 von mehreren hundert Faktoren, die eine Rolle spielen. Es ist daher anzunehmen, dass es mittlerweile weit mehr als 200 Faktoren sind, die in die Berechnung des PageRanks einfließen. Kriterien, die Google selber veröffentlicht, sind:
Aktualität der Inhalte, Häufigkeit des Suchbegriffs und Nutzerfreundlichkeit der Seite sind dabei einige der wichtigsten Kriterien. Neu hinzu kommt, dass Google versucht herauszubekommen, wie vertrauenswürdig und kompetent eine Seite bezüglich eines bestimmten Themas ist. Dafür nutzt der Google Algorithmus unter anderem Verweise auf die Seite (Backlinks), es wird auch überprüft, wie andere Seiten abschneiden, die ähnliche Inhalte haben und ob es dort auch Verweise auf die Seite gibt. Das Ziel ist, Relevanz der Inhalte mit der Zuverlässigkeit der Seite in Ausgleich zu bringen.
Um zu verhindern, dass sich Seiten mit Tricks und damit wenig hilfreichen Inhalten an die Spitze schummeln, werden immer wieder Kriterien gesammelt, die dazu führen, dass die Seite nicht mehr vom Google Algorithmus gelistet wird. Diese Parameter werden ständig weiterentwickelt. Bekannt sind unter anderem die übermäßige Verwendung von Keywords (Keywordspaming) oder gekauften Backlinks, die zu einer Abstrafung führen können.
4. Die besten Ergebnisse im PageRank
In die Listung der besten Ergebnisse fließen auch andere Parameter ein. So prüft der Google Algorithmus, wie komfortabel die Internetseiten für den Suchenden sind. Dazu zählt unter anderem, ob die Ladezeit kurz ist, ob die Inhalte auch über verschiedene Browser gut aussehen und vor allem, ob die Internetseite für mobile Endgeräte wie Tablets und Handies optimiert ist. Ab Mai 2021 soll “mobil only” gelten. D.h. wer seine Internetseite nur für den Desktop konzipiert hat, wird kein gutes Google Ranking erhalten. Eventuell wird es noch eine Übergangszeit geben, in der Desktopsuchende ein anderes Suchergebnis angezeigt bekommen.
5. Kontextbezug der Suchanfrage
Der Google Algorithmus sortiert im letzten Schritt die Liste nach den Kriterien, die für diesen konkreten User eine höhere Relevanz haben könnte. Google lässt den Kontext der Suchanfrage in die Auflistung der Suchergebnisse einfließen. So kann man aus dem Standort, der Sprache oder dem bisherigen Browser- oder Suchverlauf ablesen, was das eigentliche Ziel der Suche ist. Wenn man bei der Suchanfrage im Google-Konto eingeloggt ist, können auch andere Sinnzusammenhänge aufgelistet werden. So kann Google Zusammenhänge von Termineinträgen im Google-Kalender und von Google-Suchen verstehen. Zu den Aktivitäten im Google-Konto könnten auch Mails zählen, die dann für die Google-Suche als Kontextbezug hergenommen werden. In den Einstellungen des Google-Kontos kann man diesen Kontextbezug für die Google-Suche unterbinden.
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