Sind Pestizide in die Luft bedenklich?
Pestizide in der Luft! Wie kann das sein? Die Gefahren von Pestiziden in der Luft werden von einigen Experten als besonders problematisch betrachtet, da sie eine Umweltverschmutzung bedeuten, die nicht wahrgenommen wird. Nun sollte man die Kirche auch mal im Dorf lassen und klarstellen, dass es dabei immer auch um die Menge an Mitteln geht. Denn auch andere Stoffe können je nach Dosis zu einem Gift werden. Allerdings sind Pestizide explizit dafür entwickelt worden, um toxisch und damit giftig zu sein. Diese toxische Dosis ist für uns Menschen so gewählt, dass wir Lebensmittel, die mit Pestiziden hergestellt wurden, gefahrlos essen können.
Nun hat sich aber herausgestellt, dass Pestizide nicht dort bleiben, wo sie eigentlich sein sollten. Sie bleiben nicht auf dem Acker. Sie verteilen sich über die Luft. Die Gesundheitsrisiken sind umstritten, aber sowohl für die Umwelt als auch für die Bevölkerung setzen Pestizide eine Reihe von Risiken in Gang, die alle Gesundheitsschäden zur Folge haben können. Bisher ist man davon ausgegangen, dass vor allem Menschen betroffen sind, die in der Nähe der Flächen wohnen, wo Pestizide ausgebracht werden. Nun weiß man aber, dass Pestizide über weite Strecken verteilt werden und damit auch Menschen betroffen werden, die weit entfernt wohnen.
Warum werden Pestizide überhaupt eingesetzt?
Pestizide sind ein Mittel, um in der Landwirtschaft bei der Pflanzenproduktion, in der Tierhaltung, bei der Unkrautbekämpfung oder bei der Baumschutzpflege eine möglichst hohe Produktion zu erzeugen. Sie werden zur Verhinderung von Schädlingen, Krankheiten oder Ungleichgewichten vorwiegend auf Feldern, in Gewächshäusern oder in Obstplantagen verwendet. Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass Pestizide in die Luft gelangen und so krebserregende Stoffe in die Atmosphäre gelangen können. Diese Stoffe können dann über weite Distanzen verteilt werden, was zu einer Gefahr für die die Gesundheit werden kann.
Der Einsatz von Pestiziden ist seit Jahrzehnten eine der Hauptursachen negativer Auswirkungen der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft spielt bei globalen Problemen wie Klimakrise, Artensterben und Umweltzerstörung eine tragende Rolle. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft die Grundlage für unser Nahrungsmittel und spielt eine entscheidende Rolle für den Naturschutz, die Artenvielfalt und den Erhalt fruchtbarer Böden. In all dem spielt der Umgang mit Pestiziden eine entscheidende Rolle
Wie kommen Pestizide in die Luft?
Die traditionelle Landwirtschaft wird mit Dutzenden von chemischen Düngern und Pestiziden versorgt. Diese Pestizide sollen die Nahrungsmittel schützen und doch sind sie in der Luft nachweisbar. Wie kann das sein? Die Pestizide gehören auf den Acker, doch an diese Vorgabe halten sich nicht alle Pestizide. Ein Teil der Pestizide wird während dem Ausbringen der Schädlingsbekämpfungsmittel von einem Windhauch erfasst und von der Luft weitergetragen. Ein anderer Teil verbindet sich mit Staubpartikeln und wird später vom Wind ergriffen und dann über weite Strecken getragen. So landen sie auf anderen Feldern, auf anderen Lebensmitteln und zum Teil auch mitten in unseren Städten. Abdrift ist der Fachbegriff dafür. Von dort gelangen sie zu Pflanzen, Tieren und uns Menschen, die nie das Ziel waren. Die chemischen Stoffe gelangen so auch in unsere Lungen. Dadurch könnten Pestizide in der Luft auch unsere Gesundheit belasten.
Sind Pestizide in der Luft außer Kontrolle?
Die Luftmessungen der TIEM-Studie (2020) haben ergeben, dass Deutschland flächendeckend mit PESTIZIDEN belastet ist. Darunter krebserregende und erbgutschädigende Substanzen. Wie gefährlich das für die Gesundheit der Bevölkerung ist, wird jetzt kontrovers diskutiert. Karl Bär ist Agrarreferent beim Umweltinstitut München und Mitherausgeber der Studie. Er ist der Meinung, dass die Pestizide nicht mehr unter Kontrolle sind. Denn wenn in 100% aller Staubsammler Glyphosat gefunden wird, dann kann man auch nicht davon ausgehen, dass wir diese Stoffe noch unter Kontrolle haben. Er ist daher dafür, dass insbesondere Glyphosat verboten wird.
Ganz anders sieht dies Peter Müller, Geschäftsführer der Agrarsparte von Bayer. (Glyphosat ist von Bayer.) Die in der Studie gefundenen Mengen seien viel zu niedrig, um schädlich zu sein. Insbesondere seien die Grenzwerte weit unterschritten. Herr Müller bezieht sich dabei auf den ADI-Grenzwert, der bestimmt, wie viel Pestizide in Nahrungsmittel sein dürfen, bis sie als gesundheitsschädlich gelten. Und wie bei allen Mitteln macht die Dosis das Gift.
Ganz anders sieht dies Peter Müller, Geschäftsführer der Agrarsparte von Bayer. (Glyphosat ist von Bayer.) Die in der Studie gefundenen Mengen seien viel zu niedrig, um schädlich zu sein. Insbesondere seien die Grenzwerte weit unterschritten. Herr Müller bezieht sich dabei auf den ADI-Grenzwert, der bestimmt, wie viel Pestizide in Nahrungsmittel sein dürfen, bis sie als gesundheitsschädlich gelten. Und wie bei allen Mitteln macht die Dosis das Gift.
Ganz anders sieht dies Peter Müller, Geschäftsführer der Agrarsparte von Bayer. (Glyphosat ist von Bayer.) Die in der Studie gefundenen Mengen seien viel zu niedrig, um schädlich zu sein. Insbesondere seien die Grenzwerte weit unterschritten. Herr Müller bezieht sich dabei auf den ADI-Grenzwert, der bestimmt, wie viel Pestizide in Nahrungsmittel sein dürfen, bis sie als gesundheitsschädlich gelten. Und wie bei allen Mitteln macht die Dosis das Gift.
Ganz anders sieht dies Peter Müller, Geschäftsführer der Agrarsparte von Bayer. (Glyphosat ist von Bayer.) Die in der Studie gefundenen Mengen seien viel zu niedrig, um schädlich zu sein. Insbesondere seien die Grenzwerte weit unterschritten. Herr Müller bezieht sich dabei auf den ADI-Grenzwert, der bestimmt, wie viel Pestizide in Nahrungsmittel sein dürfen, bis sie als gesundheitsschädlich gelten. Und wie bei allen Mitteln macht die Dosis das Gift.
Wer untersucht Pestizide in der Luft?
Der Kampf gegen Pestizide ist nicht neu. Wer würde sich nicht wünschen, einer zukünftigen Generation von jungen Menschen eine wertvolle biologische Vielfalt zu erhalten? Die Welt zu beschützen? Und so hat sich Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft mit dem Umweltinstitut München zusammengetan, um die Pestizidbelastung in der Luft zu untersuchen. Das Team von Aktivisten, Imkern, Forschern, Unternehmern und anderen Visionären setzen sich gemeinsam dafür ein, die Pestizide insgesamt zu reduzieren und sie zumindest auf den Äckern zu belassen, wo sie eingesetzt werden, um auf diese Weise die biologische Vielfalt zu beschützen.
Staatliche Stellen haben die Belastung durch Pestizide in der Luft bisher nicht systematisch untersucht. Im Jahr 2019 und 2020 gab es daher eine private Initiative, die eine Studie dazu in Auftrag gegeben hat . Diese gibt nun einen ersten Überblick dazu gibt, wo in Deutschland wie viele verschiedene Pestizide in der Luft zu finden sind. Es wurde das erste Mal an über 160 Orten Deutschlands Proben gesammelt und ausgewertet.
Staatliche Stellen haben die Belastung durch Pestizide in der Luft bisher nicht systematisch untersucht. Im Jahr 2019 und 2020 gab es daher eine :link . Diese gibt nun einen ersten Überblick dazu gibt, wo in Deutschland wie viele verschiedene Pestizide in der Luft zu finden sind. Es wurde das erste Mal an über 160 Orten Deutschlands Proben gesammelt und ausgewertet.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der TIEM-Pestizid-Studie von 2020?
An 163 Standorten wurden Proben genommen.
- Es wurden 124 verschiedene Pestizidwirkstoffe sowie 14 Abbauprodukte von Pestiziden nachgewiesen.
- An rund drei Viertel aller Standorte wurden jeweils mindestens fünf und bis zu 34 Pestizidwirkstoffe sowie -abbauprodukte gefunden.
- Auch an Standorten, die weit entfernt von potenziellen Einsatzorten waren, konnten mehrere Pestizidwirkstoffe nachgewiesen werden.
- Selbst im Naturschutzgebiet und in Städten wurden Pestizide gefunden.
- 30 Prozent der nachgewiesenen Pestizidwirkstoffe waren in Deutschland zum Messzeitpunkt nicht mehr oder noch nie zugelassen.
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Die wichtigsten Fakten
In fast allen Proben wurden Rückstände von mehreren Pestiziden gefunden. Es ist dabei egal, ob sich ein Standort auf dem Land, im Nationalpark oder in der Stadt befand.
- Das europäische Zulassungsverfahren bewertet Einzelstoffe in einem wissenschaftlich einfach zu fassenden Rahmen. Dadurch wird aber der sogenannte Cocktaileffekt und die Dauerbelastung durch Pestizide ausgeblendet. Das ist unrealistisch, denn de facto sind Mensch und Umwelt einer Vielzahl von Schadstoffen aus unterschiedlichen Quellen zugleich ausgesetzt und diese verschiedenen Faktoren wirken zusammen.
- Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) geht davon aus, dass viele der gefundenen Pestizide nach der Anwendung allenfalls in vernachlässigbaren Mengen in die Luft übergehen und in der Atmosphäre unter dem Einfluss von Sonnenlicht schnell zerfallen. Dass dem nicht so ist, kann die neueste Studie von 2020 belegen.
- Weder in Deutschland, noch in Italien oder Österreich gibt es staatliche Programme zur systematischen Messung von Pestizid-Wirkstoffen in der Luft. Daher gibt es auch keine offiziellen Daten zu Pestiziden in der Luft.
- In Südtirol hat die konventionelle Landwirtschaft in den letzten Jahren immer wieder auf Kritik reagiert und eine Lösung des Problems durch technische Maßnahmen versprochen. Pestizide sind dennoch über die Luft auf andere Felder und in die Atemluft gelangt. Die technischen Maßnahmen reichen nicht aus, um Abdrift zu verhindern.